Zukunftskommission Landwirtschaft ohne Tier- und Umweltschutz

 Tier – und Umweltschutzverbände fordern Beteiligung an „Zukunftskommission Landwirtschaft“. Die grassierende  Pandemie zeigt , wie wichtig die anstehende Transformation der Landwirtschaft für die tierliche und die menschliche Gesundheit ist. Es ist durchaus im Bereich des Möglichen, dass auch Viren aus der Nutztierhaltung zukünftig auf Menschen überspringen könnten. Tierschutz ist  eben auch Menschenschutz!! Deshalb ist es  so wichtig , dass Tier- und Umweltschutzverbände bei der  genannten Kommission dabei sind.

Hier die Pressemitteilung:

Zukunftskommission Landwirtschaft ohne Tier- und Umweltschutz

 

 

Bundesregierung setzt die Akzeptanz der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ schon zu Beginn aufs Spiel.

 

Ein breites Bündnis aus über 20 Tier- und Umweltschutzverbänden zeigt sich irritiert, dass ohne die Beteiligung dieser Fachverbände seitens des Bundeministeriums für Ernährung und Landwirtschaft eine Vereinbarung zur Arbeitsweise der beabsichtigten „Zukunftskommission“ lediglich mit dem Bauernverband und mit dem losen Zusammenschluss „Land schafft Verbindung Deutschland“ getroffen wurde.

 

Hiermit sind bereits Vorfestlegungen getroffen worden, die die angekündigte ausgewogene Besetzung der Zukunftskommission mit Vertretern aus Landwirtschaft, weiterer gesellschaftlicher Gruppen (insbesondere Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherverbände) sowie der Wissenschaft schon zu Beginn in Frage stellen. Die durch die „Zukunftskommission“ geplanten zu behandelnden Themen der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit, des Umwelt- u. Klimaschutzes sowie der Tierhaltung sollten nicht bereits beim Auftakt der „Zukunftskommission“ in den Hintergrund gerückt werden. Zudem wäre eine gemeinsam formulierte Zielsetzung Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit der Kommission.

 

Als Tier- und Umweltschutzverbände begrüßen wir die Absicht, mit dem angestrebten Dialog der „Zukunftskommission“ das Bestreben um eine zukunftsfähige Landwirtschaft mit einer deutlichen Steigerung des Tier- und Umweltschutz zu verbinden. Dazu gehört aber auch, dass sich diese verschiedenen Perspektiven in der personellen Zusammensetzung der Kommission widerspiegeln und auch die Tierschutzverbände nicht weiterhin ausgeschlossen werden.

 

Bei wachsenden gesellschaftlichen Ansprüchen im Hinblick auf den Tier-, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sind die Erwartungen der Menschen an den Umgang mit den Tieren und der Umwelt hoch angesiedelt. Ohne Einbindung der Tier- und Umweltschutzverbände wird sich der bereits begonnene gesellschaftliche Ansehens- und Akzeptanzverlust der Landwirtschaft fortsetzen und die beabsichtigte „Zukunftskommission“ läuft Gefahr, unter dem Einfluss der Agrarlobby zur Sicherung alter Strukturen, ad absurdum geführt zu werden.

 

„Wir fordern Sie, verehrte Frau Bundeskanzlerin, auf, die Verantwortung und Federführung für eine Zukunftskommission zu übernehmen, die alle in Rede stehenden Interessen – auch den Tier- und Umweltschutz – in einen verantwortungsbewussten und zukunftsorientierten Ausgleich bringt, der auch die Belange unserer Mitgeschöpfe und die zukünftigen Stellungnahmen des Ethikrates zur Nutztierhaltung berücksichtigt.

 

Wir erwarten zeitnah eine Entscheidung, dass die oben genannten gesellschaftlichen Gruppen sofort mit in die „Zukunftskommission Landwirtschaft“ aufgenommen werden. Nur so kann der Zweck der Kommission erreicht werden, eine gesellschaftlich akzeptierte und zukunftsfähige Landwirtschaft zu befördern,“ machen die Verbände deutlich.

 

Hier nocheinmal die Pressemitteilung mit allen Unterzeichnern (zum Vergrößern bitte Anklicken):