Informieren

„ es ändert sich nichts“, wenn das SYSTEM nicht geändert wird , wird es auch keinen Tierschutz bei den landwirtschaftlich genutzten Tieren geben

Animal Equality veröffentlicht neue erschütternde Aufnahmen aus dem Betrieb eines Vertragspartners von Wiesenhof. Als größter Produzent von Hähnchenfleisch in Deutschland werden Produkte von Wiesenhofgroßflächig vertrieben, u. a. bei Edeka und Rewe.

Die Aufnahmen sind  während einer Undercover-Recherche in einem Hühnermastbetrieb in Sachsen-Anhalt im Zeitraum von Februar bis April diesen Jahres entstanden und wurden Animal Equality zugespielt. Sie dokumentieren zahlreiche gravierende Verstöße gegen geltende Tierschutzvorschriften.

 

Link zum Video

 

Eine Petion gegen diese Tierhaltung kann über Animal Equality unterschrieben werden.

 

Zur Petion


Tag der Tiere am Kröpke 15.08.2020

Der Tag der Tiere ist eine „Tierschutz-Institution“ in Hannover und findet jährlich im August in Hannover an prominenter Stelle, am „Kröpke“, statt. In der Regel werden dort Info- Stände aufgebaut, Reden gehalten von Politikern und von im Tierschutz tätigen Bürgern. Es wird aufgeklärt, informiert und diskutiert und für die Idee des Tierschutzes geworben.

In diesem Jahr war es „Corona“-bedingt alles etwas anders.

Statt einer Großveranstaltung gab es eine „große Mahnwache“ - alles mit „social distancing“ und weniger Protagonisten als sonst üblich. Trotzdem war es eine gelungene und aufrüttelnde Veranstaltung, bei der sich auch CIW ( Contra Industriehuhn Wedemark) vorstellen konnte.

Den Organisatoren vielen Dank für die Gelegenheit dort über CIW zu informieren!

 

Claudia Preuss-Ueberschär / BI Contra Industriehuhn Wedemark informierte am Kröpke über den Widerstand gegen die Erweiterung einer Mastanlage  und zum Thema Antibiotikaeinsatz  in der Massentierhaltung:


Bayrischer Rundfunk, 14.05.2020: Immer noch zu viel Antibiotika in der Geflügelmast

Tonnenweise Antibiotika in der Tierhaltung: hohes Risiko?

 

Was für die in dem BR-Beitrag beschriebene Putenmast gilt, trifft in ähnlichem Umfang auch für die Hühnermast zu. Bei der sog. „Metaphylaxe“ werden alle Tiere eines Stalls mit Antibiotika behandelt. Der Bayrische Rundfunk berichtet darüber.

 


Film "Resistance Fighters"

 

Arte (ZDF) • Di 19.3.19 • 20.15 bis 21.45 Uhr

 

Michael Wech:  Resistance Fighters – Die globale Antibiotika-Krise (Arte)

Eine sich anbahnende Katastrophe

29.03.2019 •

 

„Dieses Programm ist nicht geeignet für Kinder, Jugendliche und empfindsame Zuschauer“, informiert ein Insert vor Beginn des Films „Resistance Fighters – Die globale Antibiotika-Krise“. Denn es ist ein drastischer Film. Nicht so sehr in Bezug auf seine Bilder (da gäbe es zwar auch zwei, drei Sequenzen, einmal zum Beispiel einen abgetrennten Beinstumpf), sondern vor allem in Bezug auf seinen erschütternden Inhalt und die daraus folgenden tödlichen Konsequenzen. Der faktenreich recherchierte, spannende und beklemmende Dokumentarfilm von Michael Wech befasst sich mit der rapide wachsenden Zahl von Antibiotika-Resistenzen – eine höchst beunruhigende Tatsache, die für die Weltbevölkerung genauso bedrohlich ist wie Klimawandel und Terrorismus. Und die zur Todesursache Nummer 1 weltweit werden könnte, daran lassen die hier zahlreich versammelten Experten wie auch Prognosen der Vereinten Nationen (UN) keinen Zweifel. Die UN hatten im September 2016 eine Sonderversammlung zu dem Thema einberufen.

Demnach könnte die Menschheit schon in wenigen Jahrzehnten hinsichtlich der medizinischen Versorgung in vorindustrielle Zeiten zurückfallen. Dann nämlich, wenn auch die letzten Antibiotika, weil die Bakterien gegen sie resistent geworden sind, versagen sollten und die Menschen selbst an einfachen Infektionen sterben müssten. Dies beträfe die gesamte Medizin, schließlich werden Antibiotika zu einem großen Teil beispielsweise nach Operationen eingesetzt, um Entzündungen der OP-Wunde zu verhindern. Und es handelt sich um ein globales Problem, schließlich machen Bakterien nicht an Staatsgrenzen Halt. Ob es zu diesem „Armageddon“, wie es der britische Mikrobiologe Timothy Walsh hier einmal nennt, wirklich kommt? Er selbst, der seit 25 Jahren Antibiotika-Resistenzen erforscht, hat nicht allzu viel Hoffnung, dass die Menschen den Kampf gegen die Bakterien, die älteste Lebensform der Erde, gewinnen werden.

Ähnlich düster skizzieren auch die zahllosen anderen von Michael Wech befragten Bakterienforscher, Ärzte, Aktivisten und Journalisten in den USA, England, Deutschland, Bangladesch, China oder Vietnam die Lage. Von einem „Tsunami in Zeitlupe“, der „Bombe“, einer „globalen Krise“, einem „Krieg“ ist die Rede. Doch erscheinen diese dramatischen Aussagen weder reißerisch noch übertrieben, sondern sie wirken im Angesicht der Sprengkraft des Themas, ganz im Gegenteil, klarsichtig und realistisch.

Der deutsche Dialysearzt Gerd-Ludwig Meyer, ein Freund klarer Worte, nennt es ein „Verbrechen an der Menschheit“. Denn das Problem ist menschengemacht, durch Profitgier entstanden und wurde beispielsweise im US-Kongress über Jahrzehnte hinweg wider besseres Wissen ignoriert. Der Kongress in Washington hat unter Einfluss der amerikanischen Landwirtschaftslobby Anhörungen zu dem Thema 40 Jahre lang komplett blockiert, obwohl die ganze Zeit wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Gefahren vorlagen.

Dass so viele Bakterien Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln konnten, liegt vor allem am massiven Einsatz von Antibiotika in der Tiermast, wie der Film nachvollziehbar und aus diversen Perspektiven veranschaulicht. Dabei steht nicht zur Debatte, dass erwiesenermaßen kranken Tieren entsprechende Medikamente verabreicht werden können. Sondern das Problem hier ist der flächendeckende Einsatz von Antibiotika ohne jede medizinische Notwendigkeit, der allein dem Zweck der Wachstumsbeschleunigung bei den Tieren und der damit verbundenen Gewinnmaximierung dient.

Wech präsentiert in seinem sehr informativen und trotz der Fülle des Materials gut sortierten 90-minütigen Film unzählige Fakten, die den Zusammenhang belegen zwischen der maßlosen, wenig bis kaum regulierten Gabe von Antibiotika in der Massentierhaltung und der Entwicklung von Resistenzen bei zahlreichen Bakterienstämmen. Über das Fleisch selber, die Fäkalien der Tiere, die Abluft der Betriebe oder auch Stubenfliegen gelangen die Bakterien dann zu den Menschen. Ein Arzt in Dhaka (Bangladesh) berichtet, dass multiresistente Keime in seiner Klinik bereits heute ein tägliches und zumeist tödlich endendes Problem seien. Doch „Resistance Fighters“ (Produktion: Broadview Pictures) berichtet auch von diversen Fällen aus dem Westen, in denen die Ärzte (nahezu) machtlos waren gegenüber widerstandsfähigen Krankheitserregern. Der Titel des Films bezieht sich dabei auf all die Wissenschaftler, Ärzte und Aktivisten, die gegen diese für die Menschheit existenzielle Bedrohung kämpfen und die, allen Hindernissen und aller scheinbaren Aussichtslosigkeit zum Trotz, gegenzusteuern versuchen.

Es ist eine leise, eine schleichende und unsichtbare Gefahr, die dieser akribische und auch bildnerisch- atmosphärisch starke Film (Kamera: Johannes Imdahl, Sven Kiesche) über eine reale, sich allen bisherigen Anzeichen nach anbahnende Katastrophe aufzeigt Dem Umstand, dass diese Gefahr so abstrakt daherkommt und im medizinischen Fachbereich verborgen zu sein scheint, ist es wohl auch geschuldet, dass (bislang) kein großer Aufschrei und keine breite Mediendebatte zu dem brisanten Thema stattfinden. Man kann nur hoffen, dass sich das auch mit Hilfe dieses wichtigen Films, der hier Aufklärungsarbeit leistet, zumindest ein Stück weit ändert. Den vom ZDF für das Arte-Programm zugelieferten Film sahen 240.000 Zuschauer bei einem Marktanteil von

0,8 Prozent. 29.03.2019 – Katharina Zeckau/MK

 


Warum sich in der Agrarpolitik nichts ändert

Seit dem Altertum machen sich Menschen Gedanken über das Mensch-Tier Verhältnis, darüber, was man Tieren zumuten kann und darf und ob wir sie für menschliche Zwecke nutzen dürfen oder nicht. Hier gab und gibt es philosophische, ethische, religiöse und wissenschaftliche Ansätze zur Beantwortung.
Nach heutigem Wissen haben die Haus-und  Nutztiere  95 % bis 98% gleiche genetische Ausstattungen wie wir Menschen. Sie haben kognitive Fähigkeiten, können empathisch reagieren und können wie wir Schmerzen, Stress und Angst empfinden. Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist demnach nur graduell, nicht aber prinzipiell. Weil wir Tiere durch Domestikation und Zucht in unsere Gesellschaft geholt haben und sie für unsere Zwecke nutzen, tragen wir die Verantwortung für ihr Wohlergehen und ihren Schutz.
Auch wenn es nach wie vor in der Gesellschaft oder, besser gesagt, in großen Teilen der Gesellschaft Konsens ist, dass wir Tiere u.a. auch zur Erzeugung von Lebensmitteln nutzen dürfen, so hat sich das Verhältnis zum Tier doch erheblich verändert .Die meisten Menschen wünschen sich, dass Tiere, so lange sie leben, ein artgemäßes, gutes Leben haben, frei von Schmerzen, Leiden und Schäden – so wie es im Tierschutzgesetz festgelegt ist. Massentierhaltung mit nachweislicher Missachtung der basalen tierlichen Bedürfnisse lehnen die meisten Menschen in unserem Land ebenso ab wie die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen durch eine industrialisierte Landwirtschaft.
Obwohl es unzählige Initiativen gibt, die sich für die Verbesserung der Tierhaltung einsetzen, (Tierschutz-und Tierrechts- Organisationen, viele andere Gruppierungen und NGO`s), scheint sich nichts zu verändern. Woran liegt das eigentlich? Warum gibt es bei dem offensichtlich bestehenden Druck aus der Bevölkerung und dem Willen vieler kleinerer landwirtschaftlicher Betriebe, die die Wünsche der Bevölkerung gern erfüllen möchten, keine Veränderungen? Warum haben fast sämtliche Agrar-Studien wie z.B. von Greenpeace oder dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung keine Relevanz für die derzeitige Agrarpolitik?
Eine Antwort ergibt sich durch die vom NABU in Auftrag gegebene Studie der Universität Bremen. Anbei die Pressemitteilung.
 
Dr. Claudia Preuß-Ueberschär, Wedemark
(1.Vorsitzende, Contra Industriehuhn Wedemark)
 

Naturschutz aktuell - NABU-Pressedienst 29.04.2019
NABU: Studie legt Lobby-Netz des Deutschen Bauernverbands offen, u.a. Ämterhäufung von Bauernpräsident Rukwied

Tschimpke: Lobbyregister und mehr Transparenz erforderlich – Verfehlte EU-Agrarpolitik und Düngerecht machen Handlungsbedarf deutlich

Berlin – Der NABU stellt am heutigen Montag eine neue Studie vor, die das Netz der Agrarlobby in Deutschland offenlegt. „Unser Ziel ist es, Transparenz in das enge Beziehungsgeflecht zwischen Agrarpolitik, Agrarwirtschaft und Bauernverband zu bringen. Denn seit Jahren werden Entscheidungen gegen das Gemeinwohl getroffen, bei der Düngeverordnung genauso wie bei der Verteilung der milliardenschweren Agrarsubventionen. Daher muss transparent sein, wo in Parlamenten und Wirtschaft Agrarfunktionäre mitreden und welchen Einfluss sie nehmen können“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Beauftragt hat der NABU die Studie beim Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw) der Universität Bremen. Mehr als 150 Personen und Institutionen haben die Wissenschaftler beleuchtet, aus Finanzwirtschaft, Agrochemie, Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Verbänden. Besonderes Augenmerk richteten sie auf den Deutschen Bauernverband (DBV), die einflussreichste Lobby-Organisation der deutschen Landwirtschaft. Sichtbar wurden insgesamt 560 Verbindungen sowie mehrere Netzwerk-Knotenpunkte in Berlin und Brüssel.

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Text der Presseerklärung

Hintergrund:
Die Studie finden Sie unter: www.NABU.de/agrarlobby
Ergebnisse der forsa-Umfrage unter Landwirten: www.NABU.de/umfrage-landwirtschaft

 


Problem Tierfutter

Tierfutter in der industriellen Tierhaltung


Dass der Bauer das Futter für seine Tiere selbst produziert – diese Zeiten sind bei Masttieren in konventioneller Haltung längst vorbei. Ein erheblicher Anteil des Futters wird importiert und kommt oft aus Lateinamerika. Das Agenda21-Büro der Stadt Hannover hat einen Flyer herausgegeben, der die Zusammenhänge kurz und knapp darstellt:
Fleisch macht Hunger“. (pdf; 1,3 MB)