Die Bürgerinitiative und der Verein Contra Industriehuhn Wedemark sind ihrem Ziel, die geplante Maststall-Erweiterung in Wedemark-Elze auf 164.000 Mastplätze zu verhindern, ein gutes Stück näher gekommen.
Die Region Hannover hat die Genehmigung bisher noch nicht erteilt.
Die BI und der VCIW werten dies als Bestätigung ihrer Position, gibt es der Region doch offensichtlich Anlass zur weiteren Prüfung. Vorsorglich für den Fall, dass die Region wider Erwarten die Genehmigung erteilen sollte, hat der Verein VCIW einen Anwalt mit der Überprüfung der rechtlichen Grundlagen beauftragt. Dieser Fachanwalt hat schon viele Bürgerinitiativen in Verfahren gegen große Maststallbauten vertreten, oft mit Erfolg. Der Anwalt wird zunächst prüfen, ob eine Klage Aussicht auf Erfolg hat.
Viele Wedemärker haben schon Geld gespendet, sodass die Honorierung des Anwaltes für diese erste Durchsicht bereits gesichert ist.
Nicht nur das Tierwohl liegt den Menschen am Herzen, sondern auch die Verhinderung der dauerhaften Schädigung von Boden und Natur. Außer den schon vorhandenen 78.000 Masthähnchen trägt auch ein Mastbetrieb mit 1860 Schweinen und ein Ferkelzuchtbetrieb, sowie eine Biogasanlage seit über 10 Jahren zur Belastung der Natur bei. Die Ausbringung von Gülle und Gärsubstrat verursacht schon heute unkontrollierbare Auswirkungen auf Pflanzen- und Tierwelt, sowie auf Böden und Grundwasser. Auch in unserem Lebensraum ist ein erschreckender Rückgang von Insekten und Vögeln festzustellen.
Es gibt immer mehr Informationen auch zur Schädigung menschlicher Gesundheit durch die Anwendung von Pflanzengiften, sowie Antibiotika in der Masttierhaltung. Diese gelangen durch Ausbringung von Gülle und Gärsubstrat in die Umwelt, aber auch durch die Abluft aus den Ställen.
Das Auftreten von Multiresistenten Keimen wie z.B. MRSA durch die Anwendung von Antibiotika in der Tiermast stellt die Humanmedizin vor immer größere Probleme, da selbst Reserveantibiotika, die in der Humanmedizin als Ultima Ratio gelten, in der Tiermast eingesetzt werden, mit fatalen Folgen für die Menschen und deren medizinische Versorgung.
Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig in jeder Gesellschaft, deshalb brauchen die Bauern die Unterstützung der Gemeinschaft. Dies darf aber nicht zur Zerstörung der Lebensgrundlagen führen durch überzogene wirtschaftliche Interessen Einzelner.
