Mega-Hühnermaststall in Barsinghausen geplant

Aus der HAZ vom 25.08.2020 ist zu erfahren, dass es eine weitere Hühnermaststallplanung in industriellem Maßstab in der Region Hannover gibt. Es handelt sich um eine Erweiterung eines bestehenden Maststalls in Barsinghausen Groß Munzel auf 184.000 Plätze (diese Zahl wird HAZ-Artikel gar nicht genannt). Der Landwirt, Arnd von Hugo, hat noch keinen Genehmigungsantrag eingereicht, sondern bisher nur bei der Region Hannover eine Voranfrage eingereicht. Ein sog. Scoping, das in einem Genehmigungsverfahren vorgeschrieben ist, hat im August stattgefunden. Dabei befragt die Region Hannover als Genehmigungsbehörde die an einem Verfahren beteiligte Verbände, wie sie zu der Planung stehen. BUND und NABU wurden dadurch auf die Planung aufmerksam. In dem HAZ-Artikel kommt der BUND-Ortsgruppen-Vorsitzende Frank Roth zu Wort und nennt die bekannten Probleme einer solchen Riesenanlage: Abgabe von Schadstoffen und Stickstoff, Geruchsbelästigung, erhöhter Trinkwasserverbrauch, Entstehung antibiotikaresistenter Keime, Eintrag von Antibiotika und anderen Chemikalien ins Abwasser, Anfall großer Mengen von Kot. Außerdem erwähnt er den Raubbau am Tropenwald für Hühnerfutter aus Lateinamerika. Die BUND-Ortsgruppe bringt es auf den Punkt: "Profit gegen die Natur“. Im HAZ-Artikel heißt es weiter: "Roth kündigt an, dass sich die Gruppe ❛aktiv mit anderen zusammen gegen die Massentierhaltung einsetzen❜ werde.“

Wie üblich, kommt in dem HAZ-Artikel auch die Gegenseite zu Wort.

Wir sind dabei, uns mit den Barsinghäuser Maststallgegnern zu vernetzen. Als Arnd von Hugo den ersten Stall 2013 errichtete, gab es nicht nur in Barsinghausen, sondern weit darüber hinaus eine große Protestwelle, denn es war der erste Stall dieser Größenordnung in der Region Hannover. Nun vernetzen sich nicht nur der BUND und der NABU Barsinghausen, sondern auch damals aktive BI-Mitglieder und einige Politiker, um einen Widerstand zu organisieren.

Für uns ist Folgendes bedeutsam: Es kann mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass von Hugo den Wedemärker Rechtsstreit kennt, denn er ist im Vorstand des Landvolkkreisverbandes Hannover und gehört damit zu den gut informierten Landwirten. Wenn der NABU den Rechtsstreit um die Anlage in Wedemark Elze gewinnen würde, würde von Hugo seine Planung wahrscheinlich nicht weiter verfolgen.

Durch eine Vernetzung mit den Barsinghäusern können wir mehr Schlagkraft gewinnen, indem wir deutlich machen, wie viel von dem Ausgang des Rechtsstreits bei der Wedemärker Mastallplanung abhängt.

(Foto: Tarikul Raana auf Unsplash)

 

Link zum HAZ-Artikel