Contra Industriehuhn Wedemark bleibt am Ball

 

Contra Industriehuhn Wedemark ist auch während und nach der Corona Krise aktiv.

Die juristische Auseinandersetzung um die Hähnchenmaststallerweiterung in Elze Wedemark befindet sich in der 2. Phase des Eilverfahrens. Wann das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg über den Sachverhalt entscheidet, ist noch nicht bekannt. Contra Industriehuhn Wedemark hofft sehr darauf, dass die Entscheidung zugunsten der Tiere und der menschlichen Gesundheit ausfallen wird.

Die Zeit bis dahin wollen wir aber nicht ungenutzt verstreichen lassen, sondern möglichst bald, wenn es die Situation der Corona Krise zulässt, eine dritte Informationsveranstaltung organisieren, diesmal zum Thema „Ethik in der Nutztierhaltung“.

 

Gerade die Viruspandemie ausgelöst durch SARS CoV 2 hat uns von CIW in unserer Einschätzung bestärkt, dass die industrielle Tierhaltung keine Zukunft haben wird und darf. Auch wenn in der aktuellen Pandemie das Virus aus dem Wildtierbereich auf den Menschen übergesprungen ist, gibt es indirekt durchaus Zusammenhänge mit der industriellen Tierhaltung.

Die Industrialisierung in der Tierhaltung und damit die Fleischproduktion zu möglichst billigen Preisen ist nur möglich, weil viele Werkarbeiter besonders in Schlacht- und Zerlegebetrieben aus dem osteuropäischen Ausland zu sehr niedrigen Löhnen angeheuert werden. Es handelt sich hier um prekäre Arbeitsverhältnisse!

Darüber hinaus erfolgt die Unterbringung dieser Arbeitskräfte fast durchweg in schlechten Sammelunterkünften, in denen von „Abstand halten“ und Hygiene nicht die Rede sein kann. Es ist also kein Wunder, dass gerade hier rasant anwachsende Infektionsketten entstehen. Durch gezielte Testungen hat sich in den letzten Tagen gezeigt, dass es an mehreren Stellen in Deutschland gleichzeitig zu einer erhöhten Infektionsrate bei solchen Mitarbeitern in Schlachthöfen gekommen ist (z.B. in Schleswig- Holstein und in Coesfeld, NRW).

 

Unterdessen wurde durch Studien belegt, dass eine besonders hohe Ansteckungsrate durch Bioaerosole erfolgt, die ein ausgezeichnetes Vehikel für Viruspartikel darstellen. Gerade in der Umgebung von Hähnchenmastanlagen und anderen Tiermastgroßanlagen ist mit einem erhöhten Aufkommen an Bioaerosolen und auch von Feinstaub zu rechnen.

Eine aktuelle Harvard Studie zeigt den Zusammenhang zwischen Feinstaubaufkommen und Corona Sterblichkeit deutlich.

Die Vorschädigung der Lungengesundheit durch Feinstaub wie dieser gehäuft in der Umgebung von Mastanlagen vorkommt, führt bei Covid 19 Infektionen nachweislich zu besonders schweren Verlaufsformen bis letztlich zum Tod.

Die Freie Universität Amsterdam gibt bekannt, dass bei einem Feinstaubanstieg in der Luft um 20%, sich die Anzahl der Corona-Opfer verdopple.

 

 

Uns von Contra Industriehuhn Wedemark ist es ein großes Anliegen, sich für einen fairen und ethisch vertretbaren Umgang mit Tieren und für die menschliche Gesundheit einzusetzen. Tierschutz und Umweltschutz ist auch Menschenschutz.

Unsere Bemühungen kosten sehr viel Zeit und sind ausschließlich ehrenamtlich. Das juristische Verfahren zur Klärung der Sachlage kostet darüber hinaus auch noch sehr viel Geld. Deshalb sind wir auch weiterhin auf Spenden angewiesen und freuen uns über jegliche Unterstützung.

 

Dr. Claudia Preuß-Ueberschär

1.Vorsitzende CIW ( Contra Industriehuhn Wedemark)